Geschichte

Reddighausen


Der Ort Reddighausen zählt aktuell ca. 760 Einwohner und ist somit der zweitgrößte Stadtteil
in der Stadt Hatzfeld (Eder). Das Dorf wurde erstmals im Jahr 1278 erwähnt und befindet sich direkt an der Eder. Die Siedlungsform des historischen Ortskerns ist mit einem Haufendorf vergleichbar, wobei sich die Bebauung ringförmig um die zentral gelegene Kirche anordnet. Die Kirche des Dorfes wurde, nach den Daten der Denkmalpflege, vermutlich im Jahr 1495 errichtet und im Jahr 1696 erweitert. Die zwei zentralen Verkehrsachsen im Bereich der historischen Ortslage sind die Ederstraße in Richtung Dodenau (Battenberg) und die Bahnhofstraße in Richtung Biebighausen, hinzu kommen fünf weitere Nebenstraßen (u.a. Bachweg, Eisbahn, Heckenweg).


Die Siedlungsstruktur in diesem Bereich ist unregelmäßig. Die Straßen Im Hof, Bachweg, Querweg und Eisbahn sind schmal angelegt und zum Teil nicht für den PKW-Verkehr erschlossen. Dieser Bereich steht aktuell als „Gesamtanlage historischer Ortskern“ unter Denkmalschutz. Die Aufnahme der lokalen Baustruktur zeigt, dass sich im direkten Umfeld der historischen Ortslage weitere Gebäude mit einer erhaltenswerten Baustruktur befinden. Hierzu zählen unter anderem die ersten Wohngebäude in der Straße Friedensweg, Dreihausen und Zur Brunkel.


Vor dem Hintergrund der heutigen Ausdehnung des Ortsteils ist die vergleichsweise geringe Größe des historischen Ortskerns ungewöhnlich. In diesem Zusammenhang gilt es eine lokale Besonderheit zu beachten. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde im südwestlichen Bereich von Reddighausen, der sogenannte Reddighäuser Hammer gegründet. Ein Unternehmen der Stahlproduktion, welches bis heute aktiv ist und zwischenzeitlich mehrfach erweitert wurde. Diese Unternehmensgründung und der Anschluss an das Eisenbahnnetz im Jahr 1908 führten zu einem wirtschaftlichen Aufschwung, mit positiven Auswirkungen auf das Stahlwerk und die weiteren Unternehmen (z.B. Ziegelei) und beeinflussten letztlich auch die Siedlungsentwicklung.

Die ersten großflächigen Siedlungserweiterungen schließen direkt an die historische
Ortslage an und können auf das frühe 20. Jahrhundert datiert werden, dies betrifft die Gebäudestruktur in den Straßen Lindenweg, Bahnhofstraße und Schulweg sowie Hammerweg. Hierzu zeigte die Bestandserfassung, dass diese Gebäude überwiegend in einer regionaltypischen Bauweise und unter der Verwendung von regionaltypischen Materialien errichtet wurden.

In der Nachkriegszeit folgten weitere Siedlungserweiterungen im nördlichen und im südlichen Bereich der historischen Ortslage. Der erste Bebauungsplan wurde im Jahr 1973 beschlossen. Hierbei handelt es sich um das Wohngebiet „Auf dem Buhlet“ und das Wochenendhausgebiet „Schinderrasen“.


In der historischen Gesamtanlage des Stadtteils Reddighausen befinden sich mehrere ortsbildprägende Gebäude. Neben der evangelischen Kirche sind hier im Besonderen die Gebäude in der Bahnhofstraße 8, Am Tor 2 und der Ederstraße 27 zu nennen.


Außerhalb der historischen Ortslage hat das ehemalige Bahnhofsgebäude, auf der Höhe des Ortseigangs, aus Richtung Biebighausen eine Ortsbild und raumkantenprägende Funktion.
Im Außenbereich von Reddighausen gibt es, neben dem bereits dargestellten Reddighäuser Hammer, keine weiteren Siedlungen.

 

Reddighäuser Heimatbücher

 

Anlässlich der 700 und 725 Jahr Feiern wurden Heimatbücher erstellt und herausgegeben. Mit einem Klick auf das entsprechender Cover öffnet sich die digitalisierte Version als pdf.

 

 

700 Jahr Buch
725 Jahr Buch